19.09.2017

Die ersten 3 1/2 Wochen

hej da draußen, 

mittlerweile sind schon fast 4 Wochen vergangen, seit ich hier in Dänemark angekommen bin und es kam noch kein Lebenszeichen von mir. Leider ist es am Anfang immer nicht ganz so einfach Zeit und Ruhe zu finden sich hinzusetzen, seine Gedanken zu ordnen und alles einigermaßen strukturiert wiederzugeben (was zugegebenermaßen meist nicht ganz meine Stärke ist). 
Was soll ich sagen? Gegen alle Befürchtungen geht es mir unglaublich gut. Spätestens als ich das typische Geräusch von Ankündigungen der nächsten Haltestelle des dänischen IC's gehört habe, hab ich mich quasi wieder heimisch gefühlt. Mit Helga, bei der ich wohne, ist es ziemlich witzig und auch mit der Familie ihrer Tochter komme ich super klar.
Meine Arbeit
Wie die meisten wissen, arbeite ich im Bernards Hus, eine Institution für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, wie sie es auf ihrer Website so schön selbst formulieren. Das Ganze besteht aus einem Öko-Hof(bzw. Demeter Hof), der Einrichtung selbst und einem kleinen Kindergarten. Eigentlich sind die drei nicht zusammengehörig, aber sind doch ineinander verkettet.

Was mache ich dann dort?
Ich helfe überall, wo meine Hilfe gebraucht wird und habe derzeit Montags, Mittwochs und Freitags Arbeitstage von entsprechender Länge.
Einen Tag habe ich einen festen Zeitpunkt an dem ich mit einer Bewohnerin male, ansonsten mache ich Essen, helfe beim Putzen und ähnliches, das in einer "normalen" Wohngemeinschaft eben auch anfallen würde. Ansonsten bin ich in den letzten Tagen des Öfteren draußen in der Landwirtschaft helfen gewesen. Zum Beispiel Kistenweise Hokkaido Kürbisse einsammeln (und sich dabei schneiden und fast verbluten.. :D), alle möglichen Kohlsorten in Tüten von entweder 150/200/300gr abpacken, Zwiebeln vom gröbsten Dreck beseitigen, Grünkohl pflücken und so weiter..  Freitags bin ich dann immer in der Bäckerei und helfe beim Backen von Rugbrød, Boller, Wienerbrød und manchmal auch Keksen. (Also Roggenbrot, etwas weiches Brötchenartiges und Weißbrot)
Das Ganze macht mir im Moment unglaublich viel Spaß, was ich ehrlicherweise vorher nicht ganz so erwartet habe. Alle auf dem Hof sind sehr lieb und helfen mir wenn ich fragen habe, etwas brauche oder sonst etwas ist oder wenn ich einfach jemanden zum Reden brauche.
Neben mir sind auch noch zwei weitere Freiwillige in dem Projekt. Ein Freiwilliger aus Österreich und ein anderer aus den Niederlanden.
Im Moment bin ich dabei meinen Platz hier zu finden und mein Netzwerk auszubauen. Außerdem warte ich noch drauf, dass ich Bescheid bekomme, wann ich endlich auf mein Anfangs Camp nach Kolding fahren soll/darf.

In meiner Freizeit habe ich angefangen auch noch ehrenamtlich bei YFU Dänemark zu arbeiten. Ganz zufällig liegt das YFU Haus quasi bei mir im Nachbarort. Letztes Wochenende war ich schon auf einem Fortbildungswochenende dort, nachdem ich vorher mich mit der Chefin von YFU Dänemark über meine Möglichkeiten unterhalten habe. Außerdem werde ich eventuell das Mittelseminar für die Inbounds hier mitteamen und ganz vielleicht auch mal mit den beiden lieben Interns bei YFU Dänemark auf den ein oder anderen Colored Glasses Workshop mitfahren, aber mal sehen was sich in die Richtung noch ergibt.

Ansonsten fahre ich im Moment, wenn das Wetter mitspielt, viel Fahrrad und habe überlegt ob ich in Odense Sport anfangen soll. Da muss ich aber noch warten bis ich meine CPR, also meine Sozialversicherungsnummer bekomme, an der quasi alles von Bankkonto zu Krankenversicherung, Vergünstigungen im Zug, hängt. Wenn ich Glück habe, bekomme ich zumindest meine Daueraufenthaltsgenehmigung diese Woche noch.

Was steht in nächster Zeit spannendes an?
Am Freitag kommt mich Hanna besuchen, die auch im Moment einen EVS in Dänemark macht, aber in Jütland. Am Sonntag Mittag fährt sich wieder und dann gehts am Montag eine Woche nach Nordschweden/Lappland. Mehr dazu aber wenn ich wieder da bin!
Und was natürlich nicht vergessen werden darf, ich will sobald wie möglich meine "alte" Gastfamilie in Nordjütland besuchen. Hab ich eigentlich erzählt, dass sie zu meinem Abiball in Deutschland waren? Ich hab mich darüber unglaublich gefreut und war glücklich ihnen mal zu zeigen wo ich mein Leben sehr lange verbracht habe.


Vi ses!

Patrizia 

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